Schwedens Umgang mit Elsevier
Das Bibsam-Konsortium hat als weitere Information zur Stornierung der Elsevier-Zeitschriften in Schweden ein aufschlussreiches Q&A veröffentlicht. Die dort genannten Zahlen verdeutlichen, warum Elsevier sich einer Open-Access-Transformation verschließt.
- Die Zahlungen des Bibsam-Konsortiums 2017 für Elsevier-Zeitschriften betrugen: 12. 559 062 EUR.
- Im gleichen Jahr veröffentlichten die Angehörigen schwedischer Hochschulen und Universitäten rund 4000 Artikel in Elsevier-Zeitschriften.
- Die Ausgaben für Article Processing Charges bei Elsevier lagen 2017 bei ca. 1. 300 000 EUR.
- Rechnet man die Ausgaben zusammen ergibt das einen Durchschnittswert von ca. 3.465 EUR pro Elsevier-Artikel.
Betrachtet man dazu im Vergleich die an das openAPC-Projekt gemeldeten Daten, so zahlten 2015-2016 schwedische wissenschaftliche Einrichtungen für 165 Open-Access-Artikel durchschnittlich APCs in Höhe von 2.136 EUR an Elsevier (70% für hybride und 30% für Publikation in Open-Access-Zeitschriften).
Zieht man desweiteren die Elsevier-Listenpreise für Open-Access-Zeitschriftenartikel hinzu (Elsevier OA Price List, Date: 16-Jun-2018), beträgt der Durchschnittspreis pro Artikel für 2055 Hybrid Journals und 342 OA-Journals 2.313 USD (umgerechnet etwa 1.984 EUR zum tages-aktuellen Währungskurs von 1,16 EUR/USD, zusätzlich müsste noch Umsatzsteuer hinzu addiert werden).
Die tatsächlich in Schweden gezahlten durchschnittlichen APCs und auch die Durchschnittspreise für APCs laut Elsevier-Preisliste sind also deutlich niedriger als die umgerechnet 3.465 EUR pro Artikel im bisherigen System. Ein Umstieg auf ein pay-as-you-publish-Modell wäre für Schweden daher finanziell möglich und sinnvoll.
Wir wünschen den Kolleg_innen in Schweden und natürlich auch den Kolleg_innen im DEAL-Projekt viel Erfolg bei ihren Verhandlungen.